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Oft erlebe ich es, dass ich gerade in Prag unterwegs bin und das Wetter einfach zu schön ist, um in ein Museum zu gehen. Das geht vielen meiner Gäste hier ähnlich. Wenn Du auch in Prag bist und die Sonne strahlt, dann lass doch mal die großen Museen links liegen und mache einen Spaziergang zum Petrin.

Standseilbahn
Dort kannst Du so viel sehen und erleben, dass Dir die Abwechslung im Sightseeing bestimmt auch gefallen wird. Am besten startest Du mit der Standseilbahn. Auf tschechisch heißt sie Lanovka. Die Talstation ist gut ausgeschildert. Aber am besten du fährst mit der Straßenbahn bis Újezd. Dann kannst Du die Wegweiser nicht übersehen. So hast Du dann auch gleich dein Ticket. Denn die Standseilbahn gehört zu den Prager Verkehrsbetrieben und wenn Du noch etwas Zeit auf deinem Straßenbahnfahrschein übrig hast, bringt dich die Standseilbahn auch noch für lau nach oben.
Oben angekommen wirst Du sicher noch von der Aussicht schwärmen, die dir die Fahrt ermöglich hat. Ich bin auch nach so vielen Jahren, die ich hier in Prag lebe immer noch beeindruckt, sobald während der Fahrt auf der rechten Seite sich langsam die Prager Burg erhebt oder die Moldau immer kleiner wird. Wenn Du zufällig im Juni hier sein solltest kannst Du vor der Bergstation den Rosengarten bewundern. Dort befindet sich auch eine Sternwarte mit Museum. Aber wir wollen heute das schöne Wetter genießen und uns nicht lange in einem Museum aufhalten.
Der Aussichtsturm
Darum geht unser Spaziergang zum Petrin weiter zu seinem Aussichtsturm. Er ähnelt etwas dem Eiffelturm in Paris. Zumindest von gaaaanz weit weg betrachtet. Von der Stadt aus ist er schon gut zu erkennen, denn er liegt direkt gegenüber der Prager Burg zu ihrer linken Seite. Der Turm ist 63 Meter hoch und bis zu seiner Spitze könnt ihr 299 Treppen nehmen. Müsst Ihr aber nicht. Wenn ihr beim Personal lieb fragt, könnt ihr sicher auch den Aufzug nehmen. Aber etwas Sportlichkeit soll ja nicht schaden. Hab ich gehört.
Der Turm hat täglich ab 10 Uhr geöffnet und der Eintritt kostet 150 Kronen für einen Erwachsenen. Das sind ungefähr 6,00 €. Es gibt aber auch noch ein Familienticket für 350 Kronen. Das lohnt sich sicher dann, wenn ihr mit Euren Kindern Prag besucht. Für die Kinder gibt es auf dem Petrin noch einiges mehr zu erleben. Nicht nur, dass seit seiner Renovierung das ein oder andere Klettergerüst dort stehen. Nein, das Beste ist dort das Spiegelkabinett.
Das Spiegelkabinett
Es befindet sich nur wenige Meter neben dem Aussichtsturm und für 90 Kronen (3,50 €) kommt ihr dort rein. Nun ich gebe zu, dass Verzerrungsspiegel für uns Erwachsene oftmals nur noch ein müdes Lächeln hervorbringen können. Aber mit der ganzen Familie oder auch nur mit ein paar Freunden macht das schon Spaß. Außerdem gibt es dort auch ein Spiegellabyrinth, welches gefühlte 100 Jahre alt ist. Trotzdem war die Suche nach dem Ausgang nicht so einfach.
Nun aber wieder an die frische Luft. Unser Spaziergang zum Petrin führt uns nun schon wieder etwas weg in Richtung Prager Burg. Genaugenommen möchte ich Euch jetzt auf den Weg zum Kloster Strahov mitnehmen. Der Weg dorthin führt uns durch alte Fallobstwiesen auf der einen Seite. Auf der anderen Seite können wir den ganzen Weg über ein atemberaubenden Blick über Prag genießen.

Die Klosterbibliothek in Strahov
Keine Angst. Die Wege sind allesamt nicht wirklich weit. Vom Aussichtsturm bis zum Kloster Strahov schaffen wir das gemütlich in einer halben Stunde. Da wir uns die Wege nicht mit vielen Touristen teilen müssen, wird das auch nicht anstrengend. Im Kloster Strahov sehen wir uns nur die Bibliothek an. Wobei diese Bibliothek bei vielen Cineasten sicher besondere Freunde hervorruft. Leider kann man für 120 Kronen (4,60 €) nur den Blick durch die geöffneten Türen in die zwei prächtigen Säle werfen. Ich bin trotzdem überzeugt, dass sich der Besuch hier lohnt. Wem der oder andere Film einfällt, der hier gedreht wurde, kann das unten gerne kommentieren.
Weiter geht es. Oder soll es eine kurze Pause sein? Im Kloster gibt es auch ein Restaurant. Auf der Terrasse habt ihr natürlich wieder einen Megaausblick. Und wie ich hörte, soll ich auch ein Bierchen ganz gut schmecken. Da ich aber auf meinem Blog keine Werbung machen möchte, geht es mit dem „Spaziergang zum Petrin“ für mich direkt weiter.

Der Vrtba Garten
Den Petrin haben wir jetzt hinter uns gelassen. Aber jetzt können wir den Blick auf den Petrin genießen und uns überlegen, ob wir in Richtung Prager Burg weiter gehen wollen oder doch lieber den Vrtba Garten ansehen wollen. Ich entscheide mich aufgrund des guten Wetters für den Garten. Dann geht es jetzt auch endlich bergab und mithilfe Stadtplan kommen wir auch sicher und schnell im Vrtba Garten an.
Der Garten ist ein echtes Paradebeispiel barocker Gartenbaukunst in Böhmen. Leider war dort viele Jahre ein Kindergarten untergebracht und in der Fontäne stand ein Klettergerüst. Aber vor ein paar Jahren wurde der Garten komplett restauriert und erstrahlt auf seinen verschiedenen Ebenen wieder in alter Pracht. Für 70 Kronen Eintritt (2,75 €) könnt ihr in Ruhe den Spaziergang ausklingen lassen und auf der obersten Ebene nochmal einen Blick auf den Petrin, die Prager Burg, die Prager Neustadt, den Garten …. also auf Prag werfen.
Ich hoffe unser kleiner Spaziergang hat Euch heute Spaß gemacht. Hinterlasst mir einfach hier einen Kommentar oder auf meiner Facebookseite, Instagram oder wo auch immer. Ich wünsche Euch eine gute Zeit in Prag.
Ein toller Bericht über Petrin und Umgebung! Ich bin demnächst in Prag und wollte daher gern wissen, ob die Frahrt mit der Standseilbahn zum Petrin mit in dem 72h-Ticket mit drin ist.
Viele Grüße!
Hallo Anja,
Die Fahrt mit der Standseilbahn auf den Petrin ist im 72 h Ticket für 330 CZK (auch im Tagesticket 120 CZK) enthalten. Mehr dazu kannst du in meinem Artikel über die Preise im öffentlichen Nahverkehr finden.
Viel Spaß in Prag!