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Heute entführe ich Euch in das kleine Städtchen Rakovnik von dem Ihr sicher noch nie zuvor gehört habt. Rakovnik liegt etwa 50 km westlich von Prag und ist auch mit dem Auto nicht so schnell zu erreichen. Denn die Stadt liegt landschaftlich herrlich und strukturpolitisch katastrophal zwischen vielen Wäldern ohne Autobahn. Aber warum nehme ich Euch in eine Stadt mit, die gerade einmal 16.000 Einwohner hat. Und was hat das noch mit Prag zu tun?
Zum einen bin ich überzeugt, dass die Fülle an Kulturdenkmälern in dieser kleinen Stadt einen Ausflug interessant macht. Und zum Anderen ist die Geschichte Prags auch mit Rakovnik verknüpft. Im 19. Jahrhundert bildete sich hier eine starke Industrie für Seife und für Keramik. Und gerade diese Keramiken sind auch heute noch gut in Prag sichtbar. Schaut doch mal ins Café Imperial.

Die Kulturdenkmäler könnt ihr Rakovnik nicht übersehen. Da gibt die vielen erhaltenen Bürgerhäuser am Husovo Platz, eine Kathedrale mit separatem Glockenturm und große Teile der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Dann gibt es noch eine Synagoge und ein schickes altes Rathaus und noch vieles mehr. Das ist sicher auch der Grund weshalb Rakovnik seit 1992 zu städtischen Schutzgebiet gehört.
Husovo Platz

Im Zentrum der Stadt findet ihr den 400 x 50 m großen Hauptplatz. Darauf befinden sich viele architektonische Denkmäler. Sobald ihr hier nach Osten seht, erkennt ihr die Kirche des Bartholomäus. Diese stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist innen sehr reich geschmückt. Daher lohnt sich auch ein Blick nach Innen. Direkt daneben befindet sich der Glockenturm, indem auch heute noch zwei Glocken hängen.
In der Mittel des Platzes befindet sich die Mariensäule aus dem Jahr 1749. Das Rathaus von Rakovnik befindet sich an der Südseite des Platzes Es stammt aus den Jahr 1734. Im Inneren gibt es gut erhaltene Gewölbe mit Stuckdekoration und Fresken. Wer bei dem Rundgang auf dem Husovo Platz genauer hinsieht, findet auch einige Gebäude jüngerer Zeit. Hier steckt noch die Ästhetik der kommunistischen Ära verborgen.

Die Stadtbefestigung von Rakovnik
Auch wenn ein großer Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung heute nicht mehr steht, so sind doch zwei imposante Tore und Teile der alten Stadtmauer erhalten geblieben. So wurde das Prager Tor schon im Jahr 1516 erbaut und ist fast komplett erhalten. Dessen Wände haben eine Stärke von 1,40 bis 1,60. Das Hohe Tor ist zwei Jahre jünger. Dafür macht es mit seinen sechs Etagen und einer Höhe von 46 Metern seinem Namen alle Ehre. Beide Tore können besichtigt werden.
Jüdisches Leben
Direkt unter dem Hohen Tor befinden sich die Überreste des ehemaligen jüdischen Ghettos. Hier prägen die krummen Straßen die Gegend seit dem 17. Jahrhundert. Von den ursprünglichen Gebäuden sind nur einige erhalten. Das schönste ist das sogenannte Samson Haus. Es ist gut erkennbar an der Fassade mit dem Sgraffito. Hier befindet sich ein Teil des Stadtmuseums.

Die Synagoge ist das berühmteste jüdische Kulturdenkmal in Rakovník. Sie wurde bereits im Jahr 1763 erbaut. Dabei ist das jüdische Gebetshaus in seinem ursprünglichen Zustand erhalten. Erst in den neunziger Jahren wurde das gesamte Gebäude rekonstruiert und dient seitdem als Konzertsaal.
Link ins Museum
https://www.muzeumtgm.cz/galerie-samson-cafee/
Lechnýřovna – Holzhaus
Das Holzhaus, welches eigentlich keines ist und dann dennoch eines ist. Auf jeden Fall ist es ein Kulturdenkmal in Rakovnik, denn es ist das letzte erhaltene Bürgerhaus seiner Art in der Stadt. So wurde der der hintere Teil des Hauses aus Stein errichtet – der vordere Teil aus Holz. Seit der Renovierung ist das Haus wieder Öffentlichkeit zugänglich.

Öffnungszeiten
Montag bis Sonntag | 10:00 Uhr – 12:00 Uhr 13:00 Uhr – 17:00 Uhr |