Das Palais Czernin Prag

In Prag könnt ihr praktisch jeden Tag in ein Museum gehen oder Euch ein altes Gemäuer ansehen, nicht das Palais Czernin. Alleine für die Prager Burg kann man zwei bis drei Tage einplanen, möchte man alles sehen. Aber nicht alle Paläste sind der Öffentlichkeit zugänglich. Prag ist schließlich Hauptstadt. Daher werden viele der großen Paläste auch für die Arbeit der Regierung oder für Botschaften genutzt. So ist es auch mit dem Palais Czernin Prag. Hier befindet sich das Außenministerium der tschechischen Republik.

Jedoch haben wir einmal im Jahr die Möglichkeit zum Tag der offenen Tür einen Einblick in das historische Gebäude zu bekommen. Und der Termin für das Jahr 2019 rückt langsam näher. Am 8. Mai in der Zeit von 9 bis 15 Uhr werden die wertvollsten Bereiche des barocken Palais Czernin Prag, einschließlich der Wohnung von Jan Masaryk geöffnet sein. Außerdem ist der Park des Palastes an diesem Tag und an den Wochenenden bis Ende September geöffnet.

Das Palais Czernin Prag

Fast erschlagend wirkt die Front des Palastes auf mich. Die 30 Säulen sind auf einer Länge von 150 Metern angereiht und sehr dominant. Dadurch zeigt das Haus bereits seinen Charakter als repräsentatives Gebäude. Der Balkon und die Einfahrt gehören nicht mehr zur Originalsubstanz des Palastes. Aber sie bilden keinen wirklichen Kontrast zu den Säulen und harmonieren im Gesamtbild.

Der Palast befindet sich auf dem Loretánské náměstí (Loretoplatz) gegenüber des Prager Loreto und damit am Rand des Hradschins. Architekt war Francesco Caratti. Er begann mit dem Bau im Jahr 1669. Später wurde das Haus oft beschädigt und von Franzosen geplündert. Nach 1850 wurde es als Kaserne genutzt und dabei ohne Rücksicht auf Verluste umgebaut. Erst unter Präsident Masaryk wurde nach Originalplänen restauriert.

Danach zog zum ersten Mal das Außenministerium der Tschechoslowakei ein. Während der deutschen Besetzung lebte hier der stellvertretende Reichsprotektor Reinhard Heydrich. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog dann das Außenministerium wieder in den Palast ein. So ist dann auch die heutige Nutzung.

Der dritte Prager Fenstersturz im Palais Czernin Prag

Jan Masaryk war der Sohn Tomáš Garrigue Masaryks, des ersten Präsidenten der Tschechoslowakei. Über ihn habe ich bereits in meiner Kolumne „Der Verrat von München“ geschrieben. Daher werde ich hier nicht zu tief in die geschichtlichen Ereignisse nach dem zweiten Weltkrieg eingehen. Nur so viel. Jan Masaryk war kein Kommunist, aber wohl dem kommunistischen Regime unter der Regierung des Premiers Klement Gottwald ein Dorn im Auge. Auch deswegen, weil sich Jan Masaryk nicht eindeutig auf die Seite der Kommunisten nach dem kommunistischen Umsturz im Jahr 1948 stellte.

Man fand Jan Masaryk unter dem Badezimmer Fenster seiner Wohnung nur mit seinem Pyjama bekleidet tot vor. Die Umstände seines Todes wurden nie vollständig aufgeklärt. Jedoch erklärte die tschechische Polizei nach einer weiteren Untersuchung im Jahr 2004, dass auch sie nicht mehr an einen Selbstmord glaubte. Was an jenem Morgen am 10. März 1948 in seiner Wohnung im Czernin Palast geschehen ist, lässt sich heute nicht mehr eindeutig rekonstruieren. Dieser Moment wird seitdem als der dritte Prager Fenstersturz bezeichnet.

Link tschechisches Außenministerium:

https://www.mzv.cz/jnp/

Hier findest Du das Palais Czernin Prag

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