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Die Naplavka ist der niedrigere Teil einer Uferpromenade. Dieser niedrigere Teil diente ursprünglich zum Landen und Festmachen von Schiffen und ermöglicht so den Lieferwagen den Zugang zum Fluss. Soweit zum Begriff. Heute kommen keine Güter mehr über die Moldau nach Prag, dafür aber viele Touristen. Und die haben unsere Naplavka besonders lieb gewonnen.

Ja, dieser Ort hat durchaus etwas magisches. Dabei haben wir in Prag viele dieser magischen Orte. Die goldene Gasse, den Letna oder eben die Naplavka an der Moldau. Diese Kaimauern in Prag gibt es dabei noch gar nicht so lange. Ursprünglich war der Fluss recht frei und die Promenaden auf Flusshöhe.
So kam es immer wieder zu verheerenden Überschwemmungen. Um etwas gegen die vielen Überschwemmungen in der Altstadt zu unternehmen, hat man sich damals entschlossen die Kaimauern zu erbauen. Damit hat man nicht nur den Grundstein für die Naplavka gelegt, sondern auch das Erscheinungsbild der Moldau und Prags verändert. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gibt es nun die Dämme und die vielen Brücken an der Moldau. Bis dahin war der Fluss geprägt von der Karlsbrücke und der industriellen Nutzung.

Rašínovo Nábřeží (Ufer)
Das bekannteste Ufer in Prag ist das Rašínovo Ufer. Hier findest Du die meisten Märkte und Veranstaltungen. Außerdem liegen hier fast alle Partyboote an, auf denen du die Nacht zum Tag werden lassen kannst. Natürlich kannst Du hier auch tagsüber ein tschechisches Bier in der Sonne genießen. Daher habe ich Dir auch dieses Ufer in der Karte markiert.
Der Bau dieser Uferbefestigung wurde in zwei Schritten bis 1905 vollbracht. Allerdings ist für den Bau dieses Damms ein ganzes Stadtviertel verloren gegangen. Hier befand sich ursprünglich Podskalí. Podskalí war das Viertel der Prager Flösser. Auf der Moldau kamen unter anderem Baumstämme aus anderen tschechischen Regionen wie Šumava in Prag an. Ein letztes Haus des Viertels steht aber noch. Es ist das ehemalige Zollhaus und ist heute ein Museum. Wenn ihr Euch das Haus von außen seht, könnt ihr erahnen in welcher Höhe das ehemalige Stadtviertel sich befunden hat.

Das Ufer in Smichov
Smichov ist anders. Früher war es nur bekannt durch seine Industrie. Hier gab es Spinnereien, Maschinenbau und Chemiefabriken. So ist auch der Damm und seine Nutzung seit der Mitte des 18. Jahrhunderts industriell geprägt. In der Höhe des heutigen Naplavka war bis ins frühe 20. Jahrhundert noch ein beliebtes Flussschwimmbad und es gab eine hölzerne Theaterarena. Diese wurde allerdings 1938 abgerissen.
Heute ist in Smichov das neue Finanz- und Handelszentrum in Prag. Trotzdem könnt ihr hier auch noch alte Fabriken sehen. So zum Beispiel die alte Prager Brauerei „Staro Pramen“. Auch das Ufer hat sich verändert. Hier findest Du nun das Botel Admiral oder auch eine Kunstgalerie auf einem der angelegten Boote. Außerdem findest Du hier auch viele Märkte und Veranstaltungen an den Wochenende und von hier aus hast Du einen wunderbaren Blick auf den Vyšehrad.
Dvořakovo Nabrezi
Zwischen 1900 und 1904 erbaut trägt dieser Damm seinen Namen nun schon am längsten. Dvořák ist und bleibt neben Smetana einer der wichtigsten Komponisten in Tschechien. Der Damm wird heute hauptsächlich als Anlegestelle für Passagierschiffe genutzt. Außerdem legen hier auch einige der bekannten regelmäßige Flussfahrten für Touristen an und ab.

Die Katakomben
Nach dem verheerenden Hochwasser 2002 in Prag wurde ein Konzept zur Revitalisierung der Uferpromenaden entworfen. Nach einer langen Plan- und Bauphase werden jetzt langsam nach und nach die neu gestalteten Katakomben eröffnet. Insgesamt gibt es in Prag 20 dieser neuen Katakomben, die sich im jeweiligen Damm befinden. Die meisten befinden sich am Smichover Ufer und am Rašínovo Nábřeží.
Die ovalen Fenster lassen sich diagonal öffnen und bieten dahinter Platz für Cafés, Galerien und verschiedene Orte für Veranstaltungen. In einer findet ihr sogar eine Zweigstelle der städtischen Bibliothek. Die Herausforderung beim Bau dieser Anlage war zum einen die Belüftung der Objekte und zum anderen natürlich die Wasserfestigkeit. Alle Räume befinden sich auf Höhe der Moldau und die Gefahr der Überflutung kommt jedes Jahr aufs Neue.