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Wenn es um Prag geht, sucht niemand die letzte Bastion No XXXI. Man kennt in Prag die Karlsbrücke, den Altstädter Ring und die Prager Burg. Das sind natürlich Dinge, die jeder Tourist gesehen haben sollte, wenn er in Prag ist. Aber interessanter Weise werde ich immer wieder nach Orten gefragt, die den meisten Touristen unbekannt sind. Orte, die ich auch selber mag. Abseits vom typischen Touristen Hot Spots. Daher stelle ich Euch heute die Bastion XXXI vor.
Die letzte Bastion XXXI
Die Grundsteinlegung der Mauern um die Prager Neustadt erfolgte am 26. März 1348 durch Karl IV. Die Stadtmauer selber diente damals nicht nur der Sicherung der gerade neu angelegten Stadtanlage, sondern sollte auch eine rechtliche Abgrenzung des Prager Umlandes darstellen. Die Bedeutung der Anlage lässt sich gut erkennen, wenn man weiß, dass die komplette Stadtmauer innerhalb von zwei Jahren fertiggestellt wurde. Und das auf einer Länge von 3,5 Kilometer. Sie war und ist 6-10 Meter hoch und 3-5 Meter breit. Bei diesen Arbeiten wurde Prag auch mit einem weiteren seiner wichtigen Zentren verbunden – dem Vysehrad.

Auf der Aussichtsplattform der Bastion XXXI lässt sich aber auch gut erkennen, dass die Mauer zwischen den Bastionen nicht unbedingt eine der Sichersten war. Den damaligen Baumeistern war mit relativ großer Sicherheit damals bereits bewusst, dass durch die abschüssige Lage mit ihren Felshängen Teil einer möglichen Abwehr darstellt. Die Befestigungsanlagen hielten dennoch bis ins 19. Jahrhundert. Geblieben ist lediglich die Bastion XXXI und der Vysehrad. Dort kann man auch heute noch die Kasematten besichtigen und eines der erhalten barocken Tore bestaunen.
Das 20. Jahrhundert.
Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts verfiel die Bastion XXXI. Die Stadtmauer und der angrenzende Park waren von Bauzäunen umrandet. Daher hatte sich Prag 2 dafür stark gemacht, das Gebiet umfangreich zu restaurieren und auf der Bastion ein modernes Restaurant bauen zu lassen. Nach einem internationalen Architekturwettbewerb konnte auf der Bastion XXXI ein modernes Gebäude integriert werden, welches sich nicht von der alten Stadtmauer abhebt. Die Freiflächen auf der letzte Bastion werden seitdem als offene Kunstausstellung genutzt.
Die letzte Bastion betreten wir vom Museum der tschechischen Polizei aus oder über eine Wendeltreppe aus dem darunterliegenden Park. Auch wenn man vielleicht auf der Bastion das Gefühl hat, dass das Gelände zum Restaurant gehört, ist dem nicht so. Du kannst dich dort frei bewegen und Getränke und Essen selber mitbringen. Es ist somit öffentliches Territorium. Hier kannst Du Kunst sehen, in den Abendstunden den Sonnenuntergang hinter dem Vysehrad beobachten und hast vor größeren Touristengruppen Deiner Ruhe.

Karte:
Hinweis: Auf der Bastion befindet sich auch ein Restaurant. Ich habe dort weder etwas getrunken, noch etwas gegessen. Somit kann ich Euch nicht sagen, ob ein Besuch sich dort lohnt. Dieser Artikel stellt somit keine Werbung dar.