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Tanz der Vampire – Die Vampire kehren zurück in die Goja Music Hall in Prag
Es ist eine Neuauflage in Prag geplant. Allerdings ist aufgrund der Covid 19 Lage der Starttermin bereits zum wiederholten Mal verschoben worden.
Ich gebe es nur zu gern zu. Musicals sind für mich eine Welt in die ich eintauchen kann, um der Realität zu entfliehen. Dabei kann ich die Musik genießen, die Darsteller in tollen Kostümen bewundern und bei der ganz großen Liebe auf der Bühne in romantischen Exzessen zerfließen. Besonders gut hat das immer beim Tanz der Vampire geklappt. Und so ist es nicht verwunderlich, dass mein Mann und ich uns die Aufführung in Berlin von StageEntertainment oft angesehen haben.
Seit Ende 2017 gibt es nun auch eine Aufführung in der Goja Music Hall in Prag. Ich bin zwar eingeladen worden, dennoch kann ich sagen, dass die Kartenpreise von weniger als 40,00 € in der Premiumkategorie kaum zu schlagen sind. In Berlin haben wir dafür deutlich mehr hingelegt. Bei dem Musical Tanz der Vampire handelt es sich um ein Lizenzstück. Das heißt, es orientiert sich stark an der Originalfassung, sodass beispielsweise die Musik identisch ist. Die Kulissen waren ähnlich. Nicht ganz so beeindruckend, wie in Berlin, aber professionell.

Bei unseren Plätzen in der zweiten Reihe Mitte konnten wir nicht nur das Blut spritzen sehen, sondern auch die schockierten Blicke der Menschen in der ersten Reihe. Da wir das Stück nun schon kannten, war es für uns kein Schock.
Ein Schock bestand eher für mich in der Besetzung des Stückes. Der Graf wurde gespielt von Marian Vojtko. Immerhin ist er die Erstbesetzung hat stimmlich dem Grafen ein sehr gutes Bild geben können. Im Gegensatz zu seiner darstellerischen Leistung. Es handelt sich hier um die großes Liebe die gespielt werden sollte. Vojtko wirkte jedoch eher wie ein Komiker auf Koks. Seine permanent weit aufgerissene Augen erinnerten mich mehr an Kalkofes Mattscheibe, als an den seit Jahren suchenden Mann, der endlich seine große Liebe wieder gefunden hat. Sehr schade.
Und die große Liebe – gespielt von Natalie Grossova – wird im September 2018 sechzehn Jahre alt. Ihr zartes Stimmchen gehört, mMn. nicht auf die große Bühne. Ein paar Jahre Ausbildung – vielleicht in einer renommierten Musicalschule könnten ihr helfen. Wir gehen abend in ein Musical und nicht auf die Suche nach einem potentiellen Talent. Ich gebe auch gerne zu, dass mich Ihr Alter durchaus gestört hat. Denn für mich kam nicht die große wirklich Liebe zwischen dem Grafen und seiner angebeteten rüber.
Dennoch, wer Lust hat in Prag ein Musical zu besuchen, mit fantastischer Musik, beeindruckenden Kostümen und einer Menge Blut, wird sich in der Goja Music Hall wohlfühlen.
*PS. Es gab noch etwas, dass mich sehr gestört hat. Der schwule Vampir wurde extrem Klischeehaft dargestellt. Und hatte daher auch seine niveaulosen Klatscher auf seiner Seite. Sorry aber 2018 geht das nicht mehr. Auch nicht in Prag. Wie es besser geht zeigt auch hier Berlin.