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Heute geht in meinem Blog um etwas sehr Praktisches. Ich stelle die Frage: Wie ist das mit der Mobilität in Prag? Was bietet der Prager Nahverkehr? Was gibt es für Verkehrsmittel in Prag und wie ist öffentlicher Verkehr in Prag organisiert? Natürlich kann man in Prag alles zu Fuß erreichen. Das habe ich auch viel zu oft getan. Aber inzwischen siegt immer öfter die Faulheit.
Die Prager Verkehrsbetriebe heißen in Prag MHD. Darunter ist alles zusammengefasst, was von der Stadt in Sachen Verkehr organisiert und betrieben wird. Das ist durchaus mehr, als man von anderen Städten gewohnt ist. So gibt es in Prag neben Straßenbahnen, U-Bahnen und Bussen auch Fähren, eine Standseilbahn und einen Sessellift.
Die Preise sind übrigens überall gleich. Außer für den Sessellift. Der kostet extra. Aber da der auf dem Gelände des Prager Zoos steht, werdet ihr wahrscheinlich nicht jeden Tag in die Verlegenheit kommen, dort einen normalen Fahrschein vorzeigen zu müssen. Damit das Ganze nicht zu unübersichtlich wird, werde ich über die Preise, Tarife und Zonen in Prag in einem separaten Artikel berichten.

METRO – DIE PRAGER U-BAHN
Die Prager Metro gibt es seit 1974. Heute verkehren insgesamt 3 Linien (A,B,C), die in verschiedene Farben unterteilt sind im Prager Nahverkehr. Das gesamte Streckennetz hat eine Länge von 65,2 km. Im Zentrum gibt es drei Umsteigepunkte zwischen den U-Bahnlinien, so dass man mit der U-Bahn am schnellsten in Prag unterwegs ist. Da die Prager Metro noch relativ jung ist, sieht man an vielen Haltestellen noch den Charme der 70er Jahre. Das ist auch so gewollt. Nach dem verheerenden Hochwasser 2002 im Zentrum wurde vor allem die Station Andél wieder in den Originalzustand versetzt.
Für Touristen sind in der Regel die Rolltreppen besonders interessant. Heute gibt es nicht mehr so viele alte originale Rolltreppen. Die alten sowjetischen Rolltreppen sind mit ihrer Geschwindigkeit nicht mehr EU konform und werden nach und nach ausgetauscht. Die längste Rolltreppe Europas befindet sich übrigens an der Station Namestí Miro. Dort auszusteigen lohnt sich aber auf jeden Fall. Dann steht ihr mitten im alten Weinviertel und seid umgeben vom schönsten Jugendstil Prags.
Die PRager STRASSENBAHN
Seit dem 23. September 1875 gibt es in Prag die Straßenbahn. Damals noch von echten Pferden angetrieben, ist die Straßenbahn heute aus Prag nicht mehr wegzudenken. Täglich sind 991 Fahrzeuge auf einer Strecke von 142 km unterwegs. Insgesamt gibt es 24 Tageslinien und 9 Nachtlinien. Diese Nachtlinien sind auch für Touristen wichtig, da um Punkt Mitternacht (am Wochenende 1:00 Uhr) der Betrieb auf den U-Bahn-Linien eingestellt wird.
Die erste elektrische Straßenbahn im Prager Nahverkehr wurde bereits 1891 in Betrieb genommen. Sie fuhr von der Letna-Ebene (zwischen dem Biergarten und dem Technischen Museum) zum Letna-Ausstellungsgelände. Aber auch heute noch verkehren in Prag historische Straßenbahnen. Auf der nostalgischen Linie 23 kann man mit einem normalen Fahrschein historische Bahnen genießen. Diese Linie bringt euch von der Prager Burg ins Stadtzentrum und zu vielen Sehenswürdigkeiten. Auch die Linie 41 ist historisch und bringt euch für 50 CZK (100 CZK Tageskarte) mit noch älteren Straßenbahnen ins Stadtzentrum.
Für Straßenbahnliebhaber gibt es in Prag auch das Museum der Prager Nahverkehrsbetriebe mit einer großen Sammlung alter Fahrzeuge. Darunter befindet sich auch ein Salonwagen aus der Kaiserzeit. Der Prager Nahverkehr und seine Geschichte werden in diesem Museum sehr gut dargestellt.
Linienfahrplan der Nostalgie Linie 23 | Informationen zur Linie 23 |
Linienfahrplan der Nostalgie Linie 41 | Informationen zur Linie 41 |
DIE STANDSEILBAHN
In Prag gab es wegen der Berge mehrere Standseilbahnen. Nur die Standseilbahn auf den Petrin ist noch in Betrieb. Es gibt noch eine kleine weitere, die von einem Hotel in Smichov betrieben wird. Da sie aber nur die Gäste zum Restaurant bringt, soll sie hier nur kurz erwähnt werden. Wer einen Ausflug auf den Petrin machen möchte, fährt mit der Straßenbahn nach Ujezd. Dort befindet sich die Talstation.
Bis zur Bergstation sind es etwa 500 Meter. Schon während der Fahrt habt ihr einen tollen Blick auf Prag und die Burg. Wenn ihr wollt, könnt ihr an der Zwischenstation aussteigen oder direkt auf den Berg fahren. Und nicht vergessen. Hier fahren die Prager Verkehrsbetriebe. Ab Sommer 2021 kostet eine Fahrt 60 CZK. Bei einer Tages- oder Dreitageskarte ist die Fahrt mit der Standseilbahn im Preis inbegriffen.
SESSELLIFT
Ja, den gibt es auch in Prag. Und zwar im Prager Zoo. Auf einer Länge von 105 Metern bringt euch der einfache Sessellift in die oberen Bereiche des Prager Zoos. Da der Prager Zoo riesig ist, schadet es nicht, dieses Angebot zu nutzen. Allerdings sind die Fahrkarten der Prager Nahverkehrsbetriebe hier nicht gültig. Eine Fahrt kostet aber nur 25 CZK in eine Richtung. Die Tickets können direkt vor Ort gekauft werden.
DIE S-BAHN
Die Prager Stadtbahn heißt Esko. Sie wird also geschrieben wie gesprochen (es-ko) und ist natürlich auch Teil des Prager Nahverkehrs. Wie in anderen Großstädten verbindet sie das Zentrum mit den Außenbezirken. Normalerweise werdet ihr bei eurem Besuch in Prag nicht in die Verlegenheit kommen, eine S-Bahn benutzen zu müssen. Es sei denn, ihr wollt einen Ausflug zur Burg Karlstein machen. Dann braucht ihr die S7 von Smichov oder vom Hauptbahnhof. Oder ihr interessiert euch für alte Züge. Denn hier gibt es auch regelmäßige S-Bahn-Fahrten mit Museumszügen. Die S34 und die S65 am Wochenende dürften für Eisenbahnhistoriker interessant sein.

MIT DER FÄHRE AUF DER MOLDAU
Am Wasser zu sein, ist immer reizvoll. Die Moldau in Prag ist da keine Ausnahme. Jetzt kann man die Moldau nicht nur vom Freibad Zluty Lazne aus erkunden, sondern auch vom Schiff aus. Entweder ihr kauft euch ein Ticket für einen Touristendampfer und lasst euch mit einer großen Reisegruppe stündlich für viel Geld über die Moldau schippern, oder ihr macht es wie die Einheimischen und nehmt die Fähre in Prag. Das kostet euch nichts extra, wenn ihr ein Zeitticket für die öffentlichen Verkehrsmittel habt. Natürlich werdet ihr nur von einer Seite zur anderen gebracht. Aber das reicht natürlich oft. Zur Zeit gibt es 5 Fähren in Prag.
Meine Lieblingslinie 5 Smichov – Podskalí wurde von den Prager Verkehrsbetrieben eingestellt. Dafür wird sie jetzt privat betrieben. Sie kostet jetzt 20 Kronen (die anderen Linien kosten den normalen Tarif) und wird als Touristenlinie betrieben. Das bedeutet, dass diese Prager Fähre jetzt nicht nur mehr kostet, sondern auch viel länger braucht, um den Fluss zu überqueren. Schön ist es trotzdem.
Überblick über die Fähren | Link zur Seite des PID |
Fahrpläne der Fähren | Link zu den Fahrplänen |
Betreiber der Privaten Fähre Smichov | Link zu den Prager Venezianischen Fährleuten |
BUSSE IM PRAGER NahVERKEHR
Die öffentlichen Verkehrsmittel bieten natürlich auch einige Buslinien in der Stadt an. Am einfachsten ist es, auf die Nummern zu achten. Alle Busse der 1** & 2** Linien sind innerstädtische Linien und alle 3** Linien fahren in die umliegenden Gemeinden. Bei den 3er Linien steigt ihr vorne ein und kauft den Fahrschein beim Fahrer. Die Linie 100 verkehrt zwischen dem Flughafen und der Metrostation Zlicin. Der Preis ist der Standardfahrschein (24 CZK/32 CZK). Es gibt auch die Expresslinie AE, die für 60 CZK vom Flughafen zum Hauptbahnhof fährt. Das Ticket wird beim Fahrer bezahlt.