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In der Krypta der Kirche von St. Cyril und Methodius befindet sich das Denkmal der Helden des Heydrich Terrors. Das Denkmal gehört zur Stadt Prag und wird vom militärhistorischen Institut betrieben. Nun gibt es seit dem Jahr 2010 gibt es eine überarbeite Ausstellung. Dabei wurde Wert gelegt, dass die Krypta ihre ursprüngliche Atmosphäre behielt. Außer den Statuen der ermordeten Fallschirmjäger wird hier nichts ausgestellt.
Hier können sich Besucher eine Ausstellung ansehen, die einem der traurigsten Kapitel der tschechischen Geschichte gewidmet ist. Gleichzeitig erinnert diese Ausstellung daran, dass die Beziehungen zwischen Deutschen und Tschechen nicht immer so gut waren, wie sie heute sind.

Die Ausstellung
Die Ausstellung des Denkmal der Helden des Heydrich Terrors selber befindet sich an einem historischen Ort. Hier starben im Juni 1942 vier der sieben tschechoslowakischen Fallschallschirmjäger während sie sich in der Kirche versteckten. In der Einführung zur Ausstellung konnte ich einiges nachlesen über die schicksalhaften Tage des Herbstes 1938 als das Protektorat Böhmen (1939 auch Mähren) entstand. Der Henker von Prag, wie Reinhard Heydrich genannt wurde und immer noch wird, kam im September 1941 nach Prag als stellvertretender Reichsprotektor. Damit begann im Protektorat Böhmen und Mähren die Zeit des blutigen Terrors.
Im zweiten Teil der Ausstellung erfuhr ich mehr über die Operation Anthropoid. Genaugenommen erfuhr ich hier mehr über die Vorbereitung und den Verlauf der Operation. Diese hatte ihren Höhepunkt am 27. Mai 1942. Es war Tag an dem das Attentat auf Reinhard Heydrich erfolgte.

Der dritte und letzte Teil der Ausstellung widmet sich dem tragischen Schicksal der Fallschirmjäger und ihrer Mitstreiter, ohne die die Ermordung Heydrichs nicht hätte stattfinden können. Bereits kurz nach dem Attentat setzte die Besatzung im Protektorat alles in Bewegung um die Attentäter zu finden. Dies gelang ihnen und so gipfelte der Kampf der Fallschirmjäger gegen die überlegenen Besatzer in der Kirche des heiligen Cyril und Methodius am 18. Juni 1942. Die letzten Kämpfe erfolgten in der Krypta. Die Einschussstellen sind heute noch am Fenster zur Krypta zu sehen.
Öffnungszeiten:
ganzes Jahr | Dienstag bis Sonntag | 9:00 bis 17:00 Uhr |
Ausnahme | 14. + 18. Juni 2019 | 13:00 bis 17:00 Uhr |
Eintritt:
frei |
Meine Mutter hat 1945/46 die Hölle im Strahov Stadion erlebt. Sie war davon zeitlebens traumatisiert. Sie kam in das Lager Strahov als deutscher Flüchtling mit Kind, im Alter von 23 Jahren.
Wo gibt es ein Denkmal für die unschuldig internierten und misshandelten deutschen Flüchtlinge in Strahov Stadion?
Lieber Wolfgang,
vielen Dank für Deinen emotionalen Kommentar. Das Thema Nachkriegszeit ist sowohl in Tschechien als auch in Deutschland bis heute ein sehr sensibles Thema. Es ist auch zu komplex, um es hier ausführlich zu diskutieren und führt auch am Thema dieses Artikels vorbei.
Vielleicht kann ich aber aus meiner Erfahrung hier vor Ort berichten, dass sich die Menschen in Tschechien seit den 2000er Jahren langsam für diesen Teil ihrer Geschichte interessieren. Nach mehreren Fernsehdokumentationen wurden in Tschechien Gedenktafeln für die ermordeten Deutschen aufgestellt, universitäre Studien und Forschungen durchgeführt und so weiter.
Umso wichtiger ist es meiner Meinung nach, sich mit den Attentätern um Heydrich zu beschäftigen. Einige Exil-Tschechen haben den Schlächter von Prag ermordet. Aus Rache haben wir Deutschen ein ganzes Dorf (Lidice) ausgelöscht und die Attentäter bestialisch ermordet. Hier in dieser Gedenkstätte können wir die Zusammenhänge begreifen und vielleicht auch verstehen, warum die damalige Bevölkerung uns Deutsche so gehasst hat.
Andreas